Montag, 28. September 2015

Kurzwanderung: Gewitter über Valldemossa

Tour hoch über Valldemossa 

Heute ging's - dumme Idee! - nach Valldemossa auf Mallorca, um über den Dächern der Stadt auf dem "Weg des Erzherzogs" tolle Aussichten zu genießen. Was dem netten Herr bekannt war, der die Zahl der Wanderer unten zum Schutz der angesiedelten Mönchsgeier kontrolliert, was er mir aber verschwiegen hat, war die Tatsache, die mein Wetterbericht leider nicht hergab: Oben auf der Hochebene sollte alle Wanderer statt der tollen Aussicht ein Gewitter erster Güte erwarten. 

Über den von einem Erzherzog angelegten Reitpfad mit zunächst steil abfallenden Bergwänden links sollte es über eine Hochebene gehen, die vor allem eines ist: von Geröll gespickt. Wohl dem, der festes Schuhwerk hat. 
Der Anstieg zur ersten Aussicht auf Valldemossa hat es in sich - vor allem für Flachlandindianer wie mich. Überall Geröll - schon hier - und Serpentinen. Leider ist der Weg, den ich ursprünglich gehen wollte, aufgrund der Mönchsgeier gesperrt. Als ich an der Höhle eines Einsiedlers ankomme, in der man keine Essensreste hinterlassen, aber gerne pausieren darf, fängt es an zu donnern. Viele Wanderer bleiben erst einmal hier und frühstücken zum zweiten Mal.

Zum Gipfel ist es noch nur ein kurzes Stück. 
Irgendwann bilden wir uns zu dritt ein, das Gewitter zöge ab. Jetzt wollen wir auch nach oben. Das tun wir auch - obwohl ich das zufällig mit mir wandernde Paar bald verliere, höre ich am Gipfelschrei, dass sie angekommen sein müssen. Als ich selbst den Reitweg betrete, sehe ich links und rechts - nichts als Nebel. Na, hat auch irgendwie was. So hab ich wenigstens kein Problem mit Höhenangst ;)

Es fängt an zu nieseln und plötzlich kommen sechs oder sieben Schwedinnen vom Wegesrand zurück zum Hauptweg. Fein, bin ich nicht mehr allein. Wir freuen uns gerade zusammen - da kracht und donnert es wieder neben uns. Himmel - ist das Gewitter hier oben nah am Mann! Es blitzt. Da wir eh nicht viel sehen können, nehmen wir die Beine in die Hand und rennen schon fast übers Geröll. Irgendwann stehen wir an einem Wegweiser, wo ich die Richtung des Pfeils mit der Aufschrift "Ses Fontanelles" einschlage. Die Schwedinnen verabschieden sich Richtung Deia.
Ich bin klitschnass - und kurz darauf wieder getrocknet, denn kaum bin ich in Steineichenwald, klart es auf und es wird wieder warm. Ein junges Paar kommt mir entgegen und ich frage mich, ob ich zurückkehren und die mit Sicherheit nun bessere Aussicht in Augenschein nehmen soll. Im Tal donnert es allerdings gerade. Ich mache mich also lieber an den Abstieg. 
Unten angekommen, gerate ich in einen Wolkenbruch und bin innerhalb von zwei Minuten durchnässt. Ich schaue hoch: Auf dem Berg ist's hell. Wenigstens kommt das junge Paar also heile wieder runter.

Fazit: Der Weg ist richtig beeindruckend - und obwohl der Aufstieg anstrengend ist, werde ich wieder hochkraxeln. Ich muss das einfach ohne Nebel sehen. Auch wenn das durch das erlebte Naturschauspiel auch megaspannend war. Aber: Nie wieder lauf ich ins Gewitter. ;)

Dennoch: Unbedingt empfehlenswerter Weg! (Mischung aus Tour 17 und 18 aus dem Rother-Wanderführer, rund 4 Stunden mit Pausen).

 Bis denne! Iris


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